Einblicke ins Digitalisierungslabor „Sicherheitsbereiche Flughafen“

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Unternehmensführung & -entwicklung , Datum: 14.05.2020

Wie kommt man am Flughafen eigentlich in die gesonderten Sicherheitsbereiche? Diese Frage stellen sich die Reisenden selbst vielleicht nicht so häufig. Hingegen ist dieses Thema für die zahlreichen Unternehmen, die Menschen in Sicherheitsbereichen an Flughäfen beschäftigen, von großer Bedeutung. Denn ob Servicekräfte in Transitzonen, Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, Reinigungspersonal oder Privatpilotinnen und Privatpiloten: Menschen aus zahlreichen Berufsgruppen sind auf einen Flughafenausweis angewiesen – und die Antragszahlen sind steigend.

Flughafenausweise werden erst ausgestellt, wenn die Zuverlässigkeit der Antragstellerinnen und Antragsteller zuvor von den Luftsicherheitsbehörden überprüft und die Berechtigung erteilt wurde. Aktuell muss der Antrag in Papierform bei der Ausweisstelle des Flughafens eingereicht werden, die diesen wiederum an die Luftsicherheitsbehörde weiterleitet. Eine digital verfügbare Beantragung würde den Prozess für alle Beteiligten erleichtern.

Digitalisierungslabor bringt Prototyp an den Start

In Zukunft soll die Antragstellung effizienter und nutzerfreundlicher durchgeführt werden können. Dafür wurde im Digitalisierungslabor zur OZG-Leistung „Zugangsberechtigung zu nicht allgemein zugänglichen Bereichen“ ein nutzerfreundlicher Design-Prototyp entwickelt.

Ergebnisse aus dem Digitalisierungslabor Quelle: BMI Eindrücke aus dem Digitalisierungslabor: Die Konzeption des Design-Prototyps gestaltete sich als ein komplexer Prozess, der die Teilnehmenden vor einige Herausforderungen stellte.

Das Digitalisierungslabor, das zum Themenfeld „Unternehmensführung und –entwicklung“ gehört, brachte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Hamburg sowie der Senatskanzlei Hamburg zusammen. Unterstützung erhielten sie zudem von Vertreterinnen und Vertretern der Flughäfen in Hamburg und Frankfurt sowie Fachexpertinnen und -experten weiterer Bundesländer. Ziel der Workshops war es, ein Lösungskonzept zu entwickeln, das die Nutzerfreundlichkeit der Antragstellung erhöht und technisch-organisatorische Aspekte der Umsetzung betrachtet.

Herausforderungen der Konzeption

Die Konzeption des Design-Prototyps war ein komplexer Prozess, der die Beteiligten vor einige Herausforderungen stellte. So mussten unterschiedlichste Akteurinnen und Akteure zusammengebracht werden, da die Antragstellung sowohl die Luftsicherheitsbehörde als auch den Flughafenbetreiber als privates Unternehmen umfasst. Zudem ist der Flughafen ein internationaler Ort mit einer sehr breiten Nutzergruppe für die Antragstellung, und einige Personen, wie z.B. Pilotinnen und Piloten aus anderen Ländern, sprechen kein oder nur wenig Deutsch. Hier wurde daher u.a der Fokus auf eine mehrsprachige Lösung gelegt. Auch bei der deutschsprachigen Variante achteten die Beteiligten darauf, dass sie in verständlicher Sprache formuliert ist und somit eine Antragstellung einfach durchzuführen ist.

Architektur von OSiP Architektur von OSiP (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: IT-Planungsrat / wirtschaft.nrw Abbildung: Die Architektur von OSiP

Fazit: Der Grundstein ist gelegt

Auch die Bearbeitungsdauer der Antragstellung soll künftig verkürzt werden. Eine verbesserte digitale Infrastruktur auf Behördenseite kann die Überprüfung beschleunigen, was wiederum Nutzerinnen und Nutzern zugutekommt. Die Beteiligten haben das bereits bestehende IT-Verfahren OSiP (Online-Sicherheitsprüfung), das eine sichere Datenübertragung gewährleistet, bei der Konzeption des Online-Services berücksichtigt und eine Empfehlung ausgesprochen, das Verfahren in die erarbeitete Lösung einzubinden.

Das Ziel der kommenden Umsetzung ist ein Service, der den Antrag auf Zuverlässigkeitsüberprüfung und Zugangsberechtigung auch online abbildet. Mit dem Abschluss des Digitalisierungslabors legt Hamburg den Grundstein, um Nutzerinnen und Nutzern die Antragstellung erheblich zu vereinfachen. Auf der Basis des entworfenen Klick-Prototyps arbeitet aktuell ein Projektteam in Hamburg an der Implementierung.