Verwaltungsverfahren via App möglich: Die "Ehrenamtskarte NRW" als digitaler Vorreiter

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Engagement & Hobby , Datum: 16.01.2023

Erstmals in der bundesweiten Umsetzung des OZG ist ein Verwaltungsverfahren vollumfänglich via App nutzbar. Die App zur "Ehrenamtskarte NRW" kann zum Vorreiter für eine bundesweite Lösung werden.

Schätzungsweise circa 30 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich, davon alleine circa 3 Millionen in Nordrhein-Westfalen (NRW) – eine enorme Zielgruppe. Diesen ehrenamtlich Engagierten steht in NRW ab sofort die neue App "Ehrenamtskarte NRW" zur Verfügung. Sie wurde im Rahmen der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) im föderalen Themenfeld "Engagement & Hobby" entwickelt, in dem NRW die Federführung hat.

Volldigitale und medienbruchfreie Antragsstrecke via App

Die Ehrenamtskarte NRW kann ganz einfach auf das Smartphone oder Tablet geladen und so vorgezeigt werden. Auch das Beantragen oder Verlängern der Ehrenamtskarte ist nun einfach, schnell und effizient digital möglich. Ein schriftlicher Antrag in Papierform bei der jeweiligen Kommune oder dem Kreis ist künftig nicht mehr notwendig, aber natürlich weiterhin möglich.

Mit der Digitalisierung der OZG-Leistung "Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit" im Themenfeld Engagement & Hobby wurden die Maßgaben des OZG fristgerecht und in vollem Umfang erfüllt: Den Bürgerinnen und Bürgern in NRW steht nun eine volldigitale und medienbruchfreie Antragsstrecke zur Verfügung. Dabei ist die Nutzerfreundlichkeit sehr hoch, weil auch die Bereitstellung der Ehrenamtskarte durch die Kommunen nun ausschließlich digital erfolgen kann.

NRW-Projekt als Vorreiter für eine bundesweite Lösung

Erstmals in der bundesweiten Umsetzung des OZG wurde damit ein Verwaltungsverfahren durch eine App realisiert. Das Umsetzungsprojekt wurde innerhalb von zwei Jahren unter Beteiligung zahlreicher Stakeholder aus NRW (unter anderem Länder, Modellkommunen, IT-Spezialisten) auf den Weg gebracht.
In dem NRW-Projekt wurde frühzeitig an die Weiterverarbeitung der Antragsdaten durch die Kommunalverwaltung gedacht. Die derzeit etwa 300 am Ehrenamtskartensystem teilnehmenden Kreise und Kommunen in NRW haben bereits den Zugang zum Verwaltungsprogramm (Backend) erhalten und können ab sofort die über die App (Frontend) eingehenden Anträge bearbeiten.

Screenshot des Verwaltungsprogramms (Backend) Quelle: © Staatskanzlei NRW

Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen: “Mit unserem neuen digitalen Angebot in Form einer App ist NRW Vorreiter in der nutzungsfreundlichen und modernen Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes. Durch die Übernahme des Themenfeldes Engagement & Hobby werden aus der Staatskanzlei heraus zahlreiche kommunale Fachverfahren federführend koordiniert. Wir machen die Ehrenamtskarte NRW jetzt noch attraktiver und wollen die besondere Leistung der Ehrenamtlichen würdigen und wertschätzen . Sie tun viel für andere, für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Gesellschaft. Die neue App soll als Vorreiter und Basis für eine nachfolgende bundesweite Lösung sein. Wir stellen sie daher interessierten Bundesländern zur Nachnutzung zur Verfügung.“

aktuelles Zitat:

Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes NRW
"Mit unserem neuen digitalen Angebot in Form einer App ist NRW Vorreiter in der nutzungsfreundlichen und modernen Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes. Wir machen die Ehrenamtskarte NRW jetzt noch attraktiver und wollen die besondere Leistung der Ehrenamtlichen würdigen und wertschätzen.“

Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes NRW

Nachnutzung der App durch andere Länder möglich

Das Interesse anderer Länder an der App aus NRW ist groß: Im Rahmen der OZG-Umsetzung wird derzeit ein Folgeprojekt geplant, ebenfalls nach dem Prinzip "Einer für Alle" (EfA). Damit verbunden ist das Ziel, allen Ländern mit einem Ehrenamtskartensystem eine digitale Verwaltungslösung anbieten zu können, die als zentraler Onlinedienst über NRW betrieben werden würde.

Vorteile der mobilen App für Bürgerinnen und Bürger

Die Ehrenamtskarte ist Ausdruck der Wertschätzung für den großen ehrenamtlichen Einsatz der Bürgerinnen und Bürgern und verbindet diese Würdigung mit einem praktischen Nutzen. Menschen, die sich in besonderem zeitlichen Umfang für das Gemeinwohl engagieren, können mit der Karte die Angebote öffentlicher, gemeinnütziger und privater Einrichtungen vergünstigt nutzen.

Mit dem neuen, bundesweit einmaligen digitalen Angebot können die mehr als 4.700 landesweit verfügbaren Vergünstigungen und Sonderaktionen in öffentlichen, gemeinnützigen und privaten Einrichtungen, bei Freizeit- und Sportangeboten, bei Unternehmen wie Banken und Versicherungen, in der Gastronomie sowie im Einzelhandel durch Lokalisierung des Standortes jederzeit mobil abgerufen werden. Außerdem ermöglicht die App, sich den Weg zu den Angeboten per Navigation anzeigen zu lassen.

Die App steht für die beiden gängigsten mobilen Betriebssysteme, iOS und Android, zur Verfügung. Sie kann im App Store von Apple sowie im Google Play Store kostenfrei heruntergeladen werden.

Insbesondere jüngere Zielgruppen unter den Ehrenamtlichen in NRW sollen mit der App zur Ehrenamtskarte angesprochen werden. Zusätzlich zu der App hat die Staatskanzlei für alle Nutzenden eine Telefon-Hotline über die Servicenummer des Landes eingerichtet.

Umsetzung des Gemeinschaftsprojekts "Ehrenamtskarte NRW"

Mit dem Gemeinschaftsprojekt Ehrenamtskarte NRW sagen das Land Nordrhein-Westfalen und die Kommunen und Kreise seit 2008 "Danke" an Ehrenamtliche: Die Ehrenamtskarte zeichnet Bürgerinnen und Bürger aus, die sich in besonderem zeitlichen Umfang – fünf Stunden wöchentlich beziehungsweise 250 Stunden im Jahr – ohne pauschale Aufwandsentschädigung ehrenamtlich engagieren. Bis heute sind landesweit mehr als 60.000 besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger mit dieser Karte ausgezeichnet worden. Insgesamt engagieren sich in NRW in ihrer Freizeit rund sechs Millionen Menschen ehrenamtlich.

Finanziert wurde die Umsetzung durch Mittel aus dem Digitalisierungsbudget beim Bund-Länder-Gremium IT-Planungsrat, verwaltet durch die FITKO, an der Bund und Länder beteiligt sind.

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