Hamburg entwickelt wegweisende Lösung für ganz Deutschland: Die Low-Code-Plattform MODUL-F ab sofort verfügbar
Meldung digitale Verwaltung 10.07.2023
Nach dem Go-live am 6. Juli haben Verwaltungen deutschlandweit die Möglichkeit, mit MODUL-F Fachverfahren einfach zu erstellen. So werden Verwaltungsabläufe effizienter und Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter entlastet.
Die Low-Code-Plattform MODUL-F ("Modulare Lösung für Fachverfahren") wird von der Senatskanzlei Hamburg entwickelt und treibt die Ende-zu-Ende-Digitalisierung in der deutschen Verwaltung weiter voran. Nun haben Verwaltungen bundesweit die Möglichkeit, die Plattform über den EfA-Marktplatz von govdigital direkt und ohne Ausschreibung zu beziehen. Auftakt des Produktstarts war eine Online-Veranstaltung am 6. Juli, in der Interessierte MODUL-F anhand einer Demo kennenlernen konnten.
Dank des Baukastenprinzips kann MODUL-F ohne besondere Programmierkenntnisse bedient werden. Die Module werden speziell auf die Bedürfnisse der Verwaltungen zugeschnitten, laufend weiterentwickelt und durch Konfigurationsmöglichkeiten erweitert. Die aktuelle Version der Plattform fokussiert sich auf die digitale Bearbeitung von Anträgen. Mit der Auswahl vorgefertigter digitaler Bausteine (Module) kann der gesamte Antragsprozess eines einfachen Genehmigungsverfahrens abgebildet werden. Die Plattform bietet zwei Oberflächen: den "Fachverfahrens-Editor" für die Erstellung von Fachverfahren und das "Fachverfahrens-Portal" für die Nutzung. Die Anwendungsfälle und Module werden dabei laufend, insbesondere durch das Feedback der ersten Nutzenden, erweitert.
"MODUL-F ist ein tolles Beispiel dafür, wie Bund-Länder-Projekte im Föderalismus erfolgreich umgesetzt werden können. Vielen Dank und ein ganz großes Lob an die Hansestadt zu diesem wichtigen Meilenstein."
, freut sich Dr. Markus Richter, Staatssekretär im BMI und Bundes-CIO.
MODUL-F ist eine Lösung von der Verwaltung für die Verwaltung. Deswegen stehen die ermittelten verwaltungsspezifischen Bedarfe im Mittelpunkt bei der Entwicklung der Plattform. Je nach Bedarf kann MODUL-F in unterschiedlichen Umfängen und Preismodellen genutzt werden. Dabei werden nur die tatsächlichen Kosten gedeckt, die bei der Entwicklung und dem Betrieb entstehen .
"MODUL-F setzt da an, wo bisher keine guten Lösungen für die interne Verwaltungsdigitalisierung gefunden wurden. Low-Code bietet großes Potenzial für die Modernisierung von Verwaltungsabläufen. Davon profitieren nicht nur die Beschäftigten der Verwaltung, sondern auch Bürgerinnen und Bürger. Mit der bundesweiten Bereitstellung können wir den weiteren Digitalisierungsprozess optimal unterstützen."
, so Staatsrat Jan Pörksen, Chef der Senatskanzlei Hamburg.
Parallel mit der Entwicklung der Gesamtplattform wurden diverse Projekte von MODUL-F gestartet, die auf die Bedürfnisse von unterschiedlichen Verwaltungsebenen ausgerichtet sind. Im Rahmen von "MODUL-F@Kommunen" werden zum Beispiel Kommunal-Verwaltungen zur stärkeren Vernetzung bei der Umsetzung der internen Digitalisierung befähigt. Das Projekt "MODUL-F@Bundesverwaltungen" fokussiert sich auf eine durchgängige Digitalisierung in Bundesbehörden und trägt zur strategischen Verzahnung von MODUL-F mit OZG-Basiskomponenten bei.
Das erste MVP (Minimum Viable Product) wurde 2022 im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) entwickelt und im Rahmen von Pilotprojekten auf Bundesebene und für die Freie und Hansestadt Hamburg getestet. Bereits im Frühjahr 2023 wurde die erste Version der Plattform für weitere Verwaltungen in Deutschland bereitgestellt. Als nächste Schritte sind die Weiterentwicklung der Plattform, die Aufnahme und Umsetzung des sogenannten "Einer für Alle"-Prinzips (EfA) und die Erweiterung der Modulbibliothek geplant.
MODUL-F ist Bestandteil der OZG-Rahmenarchitektur, die der Bund und die Föderale IT-Kooperation "FITKO" gemeinsam entwickeln, und wird vom BMI begleitet und gefördert. Das Projekt gewann beim eGovernment-Wettbewerb 2022 in der Kategorie "Bestes Kooperationsprojekt" den ersten Platz und gewann zudem Bronze beim Publikumspreis.