eGovernment MONITOR 2024: Digitale Verwaltung stärkt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: digitale Verwaltung , Datum: 09.10.2024

Der eGovernment MONITOR 2024 ist veröffentlicht. Wie steht es um die Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsleistungen aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger? Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind hier zu lesen.

Der eGovernment MONITOR ist eine jährlich erscheinende Studie der Initiative D21 und der Technischen Universität München unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI). Die Studie untersucht die Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsleistungen aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger und vergleicht die Ergebnisse auf Ebene der deutschen Bundesländer sowie international innerhalb der D-A-CH-Region. Durchgeführt wird die Studie vom Marktforschungsunternehmen Kantar.

Nutzung des Online-Ausweises steigt deutlich

Obwohl seit der Einführung im Jahr 2010 bereits viel Zeit vergangen ist, ist ein Ergebnis sehr erfreulich: Die Nutzung des Online-Ausweises nimmt in Deutschland endlich Fahrt auf. Waren es im vergangenen Jahr nur 14% der Personalausweisbesitzenden, die die Online-Funktion nutzten, sind es in diesem Jahr bereits 22%. Der Anstieg ist in allen Bevölkerungsgruppen messbar und vor allem darauf zurückzuführen, dass mehr Menschen Anwendungsfälle für sich entdeckt haben. Trotzdem bleibt noch viel zu tun, denn es sind weiterhin 3 von 4 Personen, die den Online-Ausweis nicht nutzen. Grund hierfür ist vor allem das fehlende Wissen über den Nutzen und alltagsrelevante Anwendungsmöglichkeiten, aber auch die Einrichtung der Online-Funktion erscheint vielen zu kompliziert oder sie wissen gar nicht, wie das geht.

aktuelles Zitat:

Bundesinnenministerin Nancy Faeser
Eine digitale Verwaltung spart den Bürgerinnen und Bürgern Zeit im Alltag. Doch nur wer sie kennt, kann sie auch nutzen. Die Ergebnisse zeigen, dass wir hier noch nicht am Ziel sind. Außerdem müssen unsere Angebote noch leichter anzuwenden sein.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser

Wunsch nach Zentralisierung, aktiver Kommunikation und “Once Only”

Bürgerinnen und Bürger wünschen sich eine zentrale Anlaufstelle für die verschiedenen digitalen Verwaltungsleistungen, das gaben 47% der Befragten an. Aber auch hier spielt die Bekanntheit der Dienste eine essenzielle Rolle, denn 42% der Bürgerinnen und Bürger wissen nicht, ob ein bestimmtes Angebot online verfügbar ist. 66% der Befragten würde es hierbei helfen, wenn der Staat sie aktiv über die diversen Möglichkeiten informiert, anstatt dass sie selbst nach Informationen suchen müssen. Potenzielle Anreize für die Nutzung von digitalen Services sind zum einen ein schnellerer Erhalt von Leistungen im Vergleich zum analogen Verfahren (46%) als auch das “Once-Only”-Prinzip, das ermöglicht, dass Nachweise bei Bedarf nur noch einmalig vorgelegt werden müssen (42%).

Der eGovernment MONITOR 2024 wird am 10. Oktober 2024 bei der Rahmenveranstaltung "GovTalk" im BMI vorgestellt. Staatssekretär Dr. Markus Richter wird dort die Ergebnisse der Studie aus Sicht des Bundes einordnen und über die Rolle des Bundes bei der Verwaltungsdigitalisierung sprechen.