Schwung für die Digitalen Identitäten: Wachsende interministerielle Arbeitsgruppe GovLabDE DI wird zum IMA DI

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Digitale Identitäten , Datum: 21.10.2024

Der Ausschuss IMA DI übernimmt die Arbeiten des GovLabDE DI. Mit neun Häusern wird die Weiterentwicklung Digitaler Identitäten und die Umsetzung der novellierten eIDAS-Verordnung vorangetrieben.

Digitale Identitäten sind eine zentrale Voraussetzung für die Digitalisierung von Verwaltung, Justiz und Wirtschaft. Die Weiterentwicklung dieses komplexen Ökosystems erfordert, auch angesichts des engen Zeitplans zur Umsetzung der novellierten eIDAS-Verordnung, eine langfristige Zusammenarbeit in einem interministeriellen Ausschuss. Deshalb wird die Arbeitsgruppe GovLabDE Digitale Identitäten, im Zuge der vergangenen Erweiterung durch weitere Bundessressorts, in den Interministeriellen Ausschuss Digitale Identitäten (IMA DI) umgewidmet. Neben den bisher beteiligten Häusern – dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), dem Bundeskanzleramt (BKAmt), dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK), dem Bundesfinanzministerium (BMF) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – wurden auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und das Bundesjustizministerium (BMJ) in das Vorhaben der nun neun beteiligten Häuser fest integriert. Die Leitung des IMA DI liegt weiterhin beim BMI.

Handlungsbedarf durch die novellierte eIDAS-Verordnung

Wie zuvor das GovLabDE DI dient der IMA DI als zentraler Ort in der Verwaltung für übergreifende Entscheidungen, Beratungen und Austausch für das Schaffen von Synergien zwischen bereits bestehenden und neuen digitalen Identitätslösungen sowie deren (Nach-)Nutzung. Dabei steht die Weiterentwicklung des Ökosystems der Digitalen Identitäten u.a. im Rahmen der novellierten eIDAS-Verordnung im Mittelpunkt. Im Rahmen dessen ist die Bundesregierung beispielsweise verpflichtet EUDI-Wallets für Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationswallets für juristische Personen wie Unternehmen und andere Organisationen bis 2027 bereitzustellen.

EUDI-Wallets sind digitale Brieftaschen (Englisch: Wallets), die Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen werden, sich sicher digital und vor Ort auszuweisen und eine Vielzahl von Nachweisen wie Führerschein, Zeugnisse und die Versichertenkarte, digital zu speichern und zu verwalten. Die Entwicklung einer prototypischen, Infrastruktur für deutsche EUDI-Wallets, die EU-weit interoperabel ist, wird durch das BMI und die Bundesagentur für Sprunginnovation (SPRIND) im dazugehörigen Architektur- & Konsultationsprozess für EUDI-Wallets verantwortet und durch den Austausch zwischen den Häusern des IMA DI ergänzt. Dadurch können Fortschritte und Abhängigkeiten im IMA DI fortlaufend bewertet werden.

Zudem werden derzeit Lösungen für Organisationsidentitäten und eine Organisationswallet konzipiert sowie notwendige Anpassungen im nationalen Rechtsrahmen im Zuge der novellierten eIDAS-Verordnung identifiziert und ressortübergreifend abgestimmt.

An zwei Jahre erfolgreiche Arbeit des GovLabDE DI wird im IMA DI angeknüpft

Bereits in der Vergangenheit hat die ressortübergreifende Arbeitsgruppe zur stetigen Weiterentwicklung und Skalierung des Ökosystems der Digitalen Identitäten beigetragen. Die Einführung neuer Anwendungsfälle für den Online-Ausweis und die daraus resultierende Steigerung der Nutzungszahlen sind Zeichen für die zunehmende Akzeptanz des Online-Ausweises bei Bürgerinnen und Bürgern. Bereits über 16,68 Mio. Transaktionen wurden im laufenden Jahr mit dem Online-Ausweis getätigt (Stand: Januar bis September 2024): Dabei handelt es sich um höhere Nutzungszahlen als im gesamten Jahr 2023 mit ca. 14 Mio. Transaktionen.

Auch die Einführung des First-Level-Supports für BundID und Online-Ausweis, die Erhöhung der eID-Serverkapazitäten, der Relaunch der AusweisApp im November 2023 und die Identifikation von Optimierungspotenzialen bei der Kostenstruktur und dem Prozess für den Erwerb von Berechtigungszertifikaten für Diensteanbieter , die den Online-Ausweis in ihre Dienstleistungen ein-binden, lassen sich u. a. auf die Zusammenarbeit der ressortübergreifenden Arbeitsgruppe GovLabDE DI zurückführen.