Die Arbeit in den Digitalisierungslaboren funktioniert schrittweise und praxisorientiert. Schon relativ früh wird erarbeitet und getestet, wie die Oberflächen der späteren digitalen Antragsprozesse aussehen könnten. Mit den Erkenntnissen aus den Design-Thinking-Workshops erstellen die Designerinnen und Designer sogenannte Klick-Prototypen. Das sind Testmodelle der späteren Online-Anwendungen, quasi die erlebbare Repräsentation der Zielvision. Die Prototypen durchlaufen meist drei Testphasen und werden anhand der Ergebnisse kontinuierlich optimiert. Der endgültige Klick-Prototyp (auch Klick-Dummy genannt) dient dann unter anderem zur Illustration für technische Umsetzerinnen und politische Entscheidungsträger.

1. Der Prototyp in Form von Papierskizzen

Im ersten Schritt entstehen Papierskizzen. Hierbei wird vor allem auf Nutzerführung, Seitenaufbau, Kundenansprache und Fragenabfolge geachtet. Bereits diese Entwürfe durchlaufen erste Nutzertests. Das Feedback der Testpersonen wird erfasst und fließt in die Weiterentwicklung ein. Auf diese Weise können schon erste Problemstellungen, Hürden und Missverständlichkeiten erkannt werden.

Papierskizze samt Nutzerfeedback aus dem Digitalisierungslabor Quelle: OZG-Leitfaden Prototyp als Papierskizze

2. Erste digitale Entwürfe: Wire Frames

Auf dieser Basis werden erste digitale Entwürfe, sogenannte Wire Frames, entwickelt. In dieser Phase geht es vor allem um die Inhalte des Antragsprozesses, die grafische Gestaltung ist dabei noch unausgereift. Wichtig ist, dass alle Inhalte vollständig erfasst sind.

"Wire Frame" für eine Webseite für den Antrag Wohngeld Quelle: BMI Erste Digitale Entwürfe: Wire Frames

3. Der Klick-Prototyp

Nach erneuten Nutzertests entsteht im dritten Schritt eine detaillierte Version des Prototyps. Dieser Dummy hat bereits alle Funktionen, die in der echten Online-Anwendung vorkommen sollen. Testpersonen können sich damit durch ein Antragsformular klicken und dessen Bedienfreundlichkeit und Übersichtlichkeit bewerten.

Mit dem Klick-Prototyp soll sichergestellt werden, dass Prozess, Design und Sprache eines umgesetzten Antrags genau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind. Die Testpersonen werden hierbei in 1-zu-1 Gesprächen durch die Prototypen geleitet und zu ihrer Meinung befragt. Diese Gespräche werden in der Regel mit einer Gruppe von 5-10 Personen geführt, die möglichst unterschiedliche Profile der anfänglich identifizierten Personas (typische Nutzerkategorien) abbilden. Der finale Klick-Prototyp wird am Ende des Digitalisierungslabors gemeinsam mit den restlichen Ergebnissen an die Länder und IT-Dienstleister übergeben. Im Digitalisierungslabor werden keine Online-Services implementiert – der Klick-Prototyp dient also nur als Grundlage für die weitere Entwicklung der Länder und IT-Dienstleister und sieht deshalb oft anders aus, als die finale Variante, die online verfügbar ist (beispielsweise beim Wohngeld).

Beispiel eines Klick-Dummys Quelle: BMI Die „High-End-Version“ eines Prototyps hat bereits alle Funktionen, die in der echten Online-Anwendung vorkommen.

Falls Sie noch weitere Klick-Prototypen testen und sehen möchten, finden Sie alle derzeit verfügbaren auf der OZG-Informationsplattform.